Canarian Open, Lanzarote 2016
Ein Bericht von Jonas Blecher, der (als bester Deutscher Teilnehmer) den 5. Platz erflogen hat.
Eher spontan habe ich für Dezember Tickets nach Lanzarote gebucht, um an der Kanarischen Meisterschaft teilzunehmen und so endlich mal wieder in die Luft zu kommen. Meine Erwartungen waren: eine steinige Vulkaninsel mit viel Wind und Hangaufwindfliegen an kleinen Hügeln, Hauptsache Fliegen. Weil Lanzarote doch mehr zu bieten hat, habe ich bereits jetzt vor, den nächsten Dezember ähnlich zu gestalten…
Ich muss allerdings erwähnen, dass sich Lanzarote neben den Flugbedingungen wirklich von der schönsten Seite zeigte. Laut erfahrenen Lanzarotefliegern war die Insel zu dieser Jahreszeit selten derart grün, was ich als Neuling natürlich nicht bewerten kann. Gefallen hat mir der Anblick der Farben natürlich schon. Außerdem war ich erstaunt darüber, wie sommerlich die Temperaturen und vor allem wie warm das Wasser war. So lässt sich die Weihnachtszeit wirklich gut verbringen.
Und dann das Fliegen: ich glaube, wenn man die ersten drei Tage gleich bei optimalen Bedingen den “el Risco”, die Klippen von Famara, fliegen darf, kann man sich mit Sicherheit einen Glückspilz nennen. Den ersten Tag zum Sightseeing und Einfliegen des Drachens hoch über den Wolken, den zweiten Tag dann tief und schnell mit 60 weiteren “Verrückten” im Wettbewerb. Es ist schon ein Wahnsinns Gefühl, im Hangaufwind mit einem solch imposanten Ausblick, den Atlantik unter sich entlang der schroffen Felsen zu fliegen. Ich kann das nur jedem Flieger empfehlen. Vielleicht sollten wir überlegen, einmal einen Clubausflug dorthin zu machen.
Die anderen Fluggebiete überraschten dann mit einer Thermikgüte, die ich nicht erwartet habe. Sowohl in Mala, als auch in Asomada waren Steigwerte ähnlich guten Bassano Wintertagen gegeben, allerdings deutlich versetzt durch den starken Wind. Hier kam mir mit Sicherheit die viele Übung an der Hochplatte zu Gute, die ich beim Zentrieren von verblasenen Thermikquellen im Achentaler Talwindsystem sammeln konnte
Dass ich im Wettbewerb letztendlich derart gut dabei war, hat mich dann doch verwundert… Ich denke, ohne die vielen Tipps der erfahrenen Piloten und das Team Kitzbühel, das mich aufgenommen und sich um mich gekümmert hat, hätte ich den fünften Platz nicht erfliegen können.
Als Resümee bleibt eine unglaublich ereignisreiche Zeit, tolle Fliegerei, eine schöne Insel, sowohl landschaftlich als auch kulturell und vor allem eine Fliegergemeinschaft die, eigentlich wie überall auf der Welt, hilfsbereit und immer auf der Suche nach viel Spaß ist. Hoffentlich kann ich nächstes Jahr wieder dabei sein.
Ich wünsche euch eine gutes neues Jahr!
Bis bald beim Fliegen, Jonas
Alle Ergebnisse von den Canarian Open gibt's unter https://airtribune.com/xx-open-de-canarias/results
